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BIEDERMEIER
Die faszinierende Epoche des Biedermeier, die etwa von der
Zeit des Wiener Kongresses 1814/15 bis zu den Revolutionen von 1848 reichte,
zeichnet eine Epoche in Europa, die von politischen Umbrüchen und sozialen
Aufständen geprägt war, die die Gesellschaft tiefgreifend veränderten.
Nach den Napoleonischen Kriegen wurde auf dem Wiener Kongress die politische Landkarte Europas neu gezeichnet, was in der Auflösung einer europäischen Nachkriegsordnung gipfelte. Dies bedeutete die Wiederherstellung des Absolutismus und läutete eine lange Phase der politischen Restauration und restriktiver Maßnahmen ein, die demokratische Tendenzen durchkreuzten.
Trotz staatlicher Zensur und großer Armut, von der große
Teile der Bevölkerung betroffen waren, brachte der wirtschaftliche Aufschwung
ein Bürgertum hervor, dessen Mitglieder selbstbewusst dargestellt werden
wollten. Die Familie als Zufluchtsort spielte eine wichtige Rolle, während
Themen wie die Sehnsucht nach Geborgenheit und Harmonie im Privaten und im
Alltag in die Bildwelten des Biedermeier Einzug hielten. Mit dieser neuen
Fokussierung auf den Mikrokosmos des Alltags und der unmittelbaren Umgebung gewann
auch die Gattung der Landschaftsmalerei – von Darstellungen des Wienerwaldes
über Alpenlandschaften voller Eleganz und Ruhe bis hin zu Veduten weit
entfernter Länder und Städte – an Bedeutung.
Die Ausstellung konzentriert sich nicht ausschließlich auf
Wien als Residenzhauptstadt der Habsburgermonarchie, sondern auch auf die
prächtigen Städte der Kronländer wie Budapest, Prag, Ljubljana, Venedig und
Mailand sowie deren Umgebung. So zeigt sie nicht nur die Wiener Meister,
darunter Ferdinand Georg Waldmüller oder Friedrich von Amerling, sondern auch
Miklós Barabás und József Borsos aus Budapest, Antonín Machek und František
Tkadlík aus Prag sowie Francesco Hayez und Giuseppe Tominz aus der Lombardei.
https://www.leopoldmuseum.org/en/exhibitions/148/biedermeier
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