Das Bauhaus-Museum Weimar
bietet mit mehr als 200 Exponaten einen Einblick in die Entwicklung des
Staatlichen Bauhauses in Weimar, der bedeutendsten Hochschule für Gestaltung im
20. Jahrhundert. Der Bund und das Land Thüringen haben die Klassik Stiftung Weimar
beauftragt, ein neues Bauhaus-Museum in Weimar zu errichten.
Geschichte
Im Frühjahr 1919 gründete
Walter Gropius das Bauhaus. Er berief internationale Avantgardekünstler wie
Lyonel Feininger, Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Oskar Schlemmer
oder László Moholy-Nagy nach Weimar. Auf der Basis eines neuartigen,
pluralistischen Lehrprogramms mit Kreativitätstraining, Teamwork und
praxisorientierter Werkstattausbildung schufen die Bauhäusler herausragende
Leistungen in der bildenden Kunst, im Design, der Architektur und den
Darstellenden Künsten.
1925 wurde das Bauhaus aus
Weimar vertrieben, zog nach Dessau und 1932 nach Berlin um. Dort wurde es 1933
von den Nationalsozialisten geschlossen. Keine andere deutsche Hochschule war
so mit der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der
Weimarer Republik verbunden wie das Staatliche Bauhaus. Davon zeugen heute noch
die Gedenktafel am Deutschen Nationaltheater Weimar und das
Märzgefallenendenkmal für die Weimarer Opfer des Kapp-Putsches auf dem
historischen Friedhof. Beide Mahnmale wurden von Gropius gestaltet. Die 1996
zum UNESCO-Welterbe ernannten Bauhaus-Stätten, die Hauptgebäude der
Bauhaus-Universität Weimar und das Haus Am Horn, ergänzen den Museumsrundgang.
Eine besondere Integrationsfunktion
hatte die Bühnenwerkstatt am Bauhaus unter Leitung von Oskar Schlemmer mit
Bühnenexperimenten wie dem »Mechanischen Ballett« von Kurt Schmidt oder den
»Reflektorischen Lichtspielen« von Kurt Schwerdtfeger, an denen Studierende aus
allen Werkstätten beteiligt waren. Die druckgraphische Werkstatt des Bauhauses
stand allen Lehrenden und Studierenden offen. So förderte sie auch den
künstlerischen Austausch und die gestalterische Kreativität der künftigen
Designer und Architekten. Zu den herausragenden Exponaten gehören die Gemälde
von Feininger und Klee ebenso wie die Wiege von Peter Keler, die Tischlampe von
Wilhelm Wagenfeld oder die Kombinationsteekannen von Theodor Bogler.
Besichtigung
Das Bauhaus-Museum Weimar
ist seit 1995 provisorisch in der Kunsthalle am Theaterplatz untergebracht,
deren Eingangsbereich das klassizistische Kulissenhaus von Clemens Wenzeslaus
Coudray einbezieht. Die Klassik Stiftung Weimar bereitet derzeit den Neubau
bauhaus museum weimar vor.
https://www.klassik-stiftung.de/einrichtungen/museen/bauhaus-museum-weimar/
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