sábado, 19 de noviembre de 2016

NOTICIAS FRESCAS Y SUGERENCIAS DE NUESTRO COLABORADOR FRANCISCO CASERO, DESDE UN BERLIN MUY MUSICAL.

Buenos días, Alicia: el Sr. Kaufmann ha decidido suspender su recital del próximo martes en el T. Real. En julio-17, tiene previsto Andrea Chenier, en Munich, con Anja Harteros.
De mi viaje a Berlín, maravillosa la Tosca, con Anja Harteros y un magnífico Jorge de León. No te lo puedes perder en La Villana, enero-17, en el T. Zarzuela. Una deliciosa Flauta Mágica y en Los Hugonotes, un enfermo J.D.Flórez nos ofreció dos arias preciosas y contemporizó en el resto de la extensa obra. Apunta el nombre de la joven soprano rusa Olesya Golovneva, una voz grande, bien colocada, fue la triunfadora de la noche, como Valentine.

Un abrazo, Paco.





LES HUGUENOTS, Deutsche Oper Berlin (2016)
Álbumes LES HUGUENOTS, Deutsche Oper Berlin (2016)
Photos: Bettina Stöss Cast & information: bit.ly/BerlinHUGUENOTS




"Plötzlich eine andere Stimme"
Der Tenor Juan Diego Flórez über seine Partie in Giacomo Meyerbeers Oper „Die Hugenotten“ und die Chancen des Älterwerdens für einen Sänger

Er gehört zu den bekanntesten Tenören der Welt, geliebt für seine mühelosen Höhen wie für seinen Sexappeal: Juan Diego Flórez. Gerade bereitet er an der Deutschen Oper Giacomo Meyerbeers Grand opéra "Die Hugenotten" vor, die in epischer Breite und beeindruckenden Massenszenen vom Bartholomäusnacht-Massaker 1572 an den französischen Protestanten erzählt. Am Sonntag ist Premiere.

Herr Flórez, Sie sind der führende Rossini-Tenor der Welt, ein Tenore di grazia, wie er im Buche steht. Jetzt singen Sie in Meyerbeers "Hugenotten" den Raoul, eine Tenorpartie, die wesentlich mehr Wucht erfordert. Deutet sich da gerade ein Fachwechsel an?

Juan Diego Flórez: Jeder um die 40 erlebt eine Veränderung, die Stimme wird etwas tiefer. Das muss aber nicht unbedingt schlecht sein. Als ich die Veränderung bemerkte, hatte ich echte Probleme, meine Stimme wiederzufinden. Jetzt habe ich meinen Weg gefunden, beides zu singen, Rossini-Rollen wie in "Donna del lago", aber auch Massenets "Werther", Gounods "Romeo", Meyerbeers "Hugenotten".


Kriegen Sie noch Ihre hohen C?

Wenn die Stimme in der Mittellage etwas dunkler wird, verliert man oft an Höhe. Bei mir ist das nicht so: Ich kann die "Regimentstochter" singen, die "Hugenotten" – die Raoul-Partie ist sehr hoch! Natürlich ist die Höhe jetzt anders, ein anderer Klang, aber immer noch stark. Ich bin froh, denn ich liebe Belcanto, ich liebe Rossini, aber ich liebe auch Offenbach, "Lucia di Lammermoor", "Rigoletto".

Die Deutsche Oper bemüht sich ja in ihrem über Jahre angelegten Meyerbeer-Schwerpunkt um eine philologisch genaue Rekonstruktion der Urfassungen. Macht das die Arbeit an den "Hugenotten" zu einer Entdeckungsreise?

Wenn man eine Oper macht, die noch niemand gesungen hat wie in dieser Besetzung, ist es so, als ob wir ein frisch komponiertes Werk uraufführen würden. Natürlich gibt es Aufnahmen. Aber es ist wirklich aufregend, so zu arbeiten, weil man einen unbekannten Kontinent entdeckt. Auf den Orchesterproben geht es gerade sehr um die Balance, der Chor ist riesig, hat einen starken Klang, ist auch sehr hoch. Diese Oper ist eine Mauer aus Klang!

Hat Ihr Fachwechsel auch damit zu tun, dass viele der Rollen, die sich Ihnen jetzt erschließen, eine größere Bandbreite an Gefühlen verlangen, bei denen Lebenserfahrung nicht schaden kann?

Ich wollte immer mehr singen als Belcanto. Ich wusste nur nicht, ob meine Stimme das kann. Nicht weil es so kompliziert wäre – Rossini ist das Schwerste. Sondern weil man eine bestimmte Klangfarbe braucht. Jetzt singe ich "Werther", was ich nie für möglich gehalten hätte. Ich singe es mit meinem Stil, übe nie Druck auf meine Stimme aus. Als ich in den vergangenen Jahren versucht habe, meinen neuen Weg zu finden, kam das schon mal vor. Aber jetzt nicht mehr. Ich kann jetzt viel mehr Rollen singen und liebe es. Mozarts berühmteste Tenorpartien zum Beispiel sind sehr tief. Jetzt fühle ich mich damit nicht mehr unwohl. Ich freue mich auf die Zukunft, weil ich weiß, dass ich als Künstler reicher werde. Ich werde nicht mehr so viel Oper machen. Aber die Rollen, die ich mache, werden neue sein.


Warum weniger Oper?

Weil ich mehr Zeit mit meiner Familie in Wien verbringen möchte. Meine Kinder gehen zur Schule, da will ich nicht mehr so viel unterwegs sein. Deswegen werde ich nur noch mit bestimmten Opernhäusern zusammenarbeiten, mit Covent Garden, der Met, der Scala, und den Rest mit Konzerten bestreiten. Das Gute an Konzerten ist: Du kannst kommen und gleich wieder gehen.

Außerdem bringt so eine Konzentration auf einen Ort mit sich, dass Sie die Rollen mit Zeit und Ruhe erarbeiten können.

Ab 40 wird man alt, das kann man nicht ändern. Das ist wie mit den Fußballspielern, die spielen bis Mitte Ende 30. Bei uns Sängern ändert sich die Stimme. Das ist nicht weiter schlimm, aber man muss damit intelligent umgehen. Manchmal verändert sie sich stark – boom, plötzlich hast du eine andere Stimme. Manchmal verändert sie sich nur ein kleines bisschen wie bei mir. Aber es bleibt ein Trauma, weil man plötzlich merkt: Oh, ich hab das immer so und so gemacht, und plötzlich funktioniert das nicht mehr. Wo packe ich jetzt diesen Klang hin? Manche, die dieses Alter überschreiten, nehmen Rollen an, von denen sie nicht genau wissen, wie sie sie singen können. Und hören schließlich ganz auf.

Webmaster: Julio Serrano Ruano

http://www.morgenpost.de/kultur/article208680599/Ploetzlich-eine-andere-Stimme.html

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