Buenos días, Alicia: el Sr.
Kaufmann ha decidido suspender su recital del próximo martes en el T. Real. En
julio-17, tiene previsto Andrea Chenier, en Munich, con Anja Harteros.
De mi viaje a Berlín,
maravillosa la Tosca, con Anja Harteros y un magnífico Jorge de León. No te lo
puedes perder en La Villana, enero-17, en el T. Zarzuela. Una deliciosa Flauta
Mágica y en Los Hugonotes, un enfermo J.D.Flórez nos ofreció dos arias preciosas
y contemporizó en el resto de la extensa obra. Apunta el nombre de la joven
soprano rusa Olesya Golovneva, una voz grande, bien colocada, fue la
triunfadora de la noche, como Valentine.
Un abrazo, Paco.
LES HUGUENOTS, Deutsche Oper Berlin (2016)
Álbumes LES HUGUENOTS,
Deutsche Oper Berlin (2016)
Photos: Bettina Stöss Cast
& information: bit.ly/BerlinHUGUENOTS
"Plötzlich eine andere Stimme"
Der Tenor Juan Diego Flórez
über seine Partie in Giacomo Meyerbeers Oper „Die Hugenotten“ und die Chancen
des Älterwerdens für einen Sänger
Er gehört zu den
bekanntesten Tenören der Welt, geliebt für seine mühelosen Höhen wie für seinen
Sexappeal: Juan Diego Flórez. Gerade bereitet er an der Deutschen Oper Giacomo
Meyerbeers Grand opéra "Die Hugenotten" vor, die in epischer Breite und
beeindruckenden Massenszenen vom Bartholomäusnacht-Massaker 1572 an den
französischen Protestanten erzählt. Am Sonntag ist Premiere.
Herr Flórez, Sie sind der
führende Rossini-Tenor der Welt, ein Tenore di grazia, wie er im Buche steht.
Jetzt singen Sie in Meyerbeers "Hugenotten" den Raoul, eine
Tenorpartie, die wesentlich mehr Wucht erfordert. Deutet sich da gerade ein
Fachwechsel an?
Juan Diego Flórez: Jeder um
die 40 erlebt eine Veränderung, die Stimme wird etwas tiefer. Das muss aber
nicht unbedingt schlecht sein. Als ich die Veränderung bemerkte, hatte ich
echte Probleme, meine Stimme wiederzufinden. Jetzt habe ich meinen Weg
gefunden, beides zu singen, Rossini-Rollen wie in "Donna del lago",
aber auch Massenets "Werther", Gounods "Romeo", Meyerbeers
"Hugenotten".
Kriegen Sie noch Ihre hohen
C?
Wenn die Stimme in der
Mittellage etwas dunkler wird, verliert man oft an Höhe. Bei mir ist das nicht
so: Ich kann die "Regimentstochter" singen, die
"Hugenotten" – die Raoul-Partie ist sehr hoch! Natürlich ist die Höhe
jetzt anders, ein anderer Klang, aber immer noch stark. Ich bin froh, denn ich
liebe Belcanto, ich liebe Rossini, aber ich liebe auch Offenbach, "Lucia
di Lammermoor", "Rigoletto".
Die Deutsche Oper bemüht
sich ja in ihrem über Jahre angelegten Meyerbeer-Schwerpunkt um eine
philologisch genaue Rekonstruktion der Urfassungen. Macht das die Arbeit an den
"Hugenotten" zu einer Entdeckungsreise?
Wenn man eine Oper macht,
die noch niemand gesungen hat wie in dieser Besetzung, ist es so, als ob wir
ein frisch komponiertes Werk uraufführen würden. Natürlich gibt es Aufnahmen.
Aber es ist wirklich aufregend, so zu arbeiten, weil man einen unbekannten
Kontinent entdeckt. Auf den Orchesterproben geht es gerade sehr um die Balance,
der Chor ist riesig, hat einen starken Klang, ist auch sehr hoch. Diese Oper
ist eine Mauer aus Klang!
Hat Ihr Fachwechsel auch
damit zu tun, dass viele der Rollen, die sich Ihnen jetzt erschließen, eine
größere Bandbreite an Gefühlen verlangen, bei denen Lebenserfahrung nicht
schaden kann?
Ich wollte immer mehr
singen als Belcanto. Ich wusste nur nicht, ob meine Stimme das kann. Nicht weil
es so kompliziert wäre – Rossini ist das Schwerste. Sondern weil man eine
bestimmte Klangfarbe braucht. Jetzt singe ich "Werther", was ich nie
für möglich gehalten hätte. Ich singe es mit meinem Stil, übe nie Druck auf
meine Stimme aus. Als ich in den vergangenen Jahren versucht habe, meinen neuen
Weg zu finden, kam das schon mal vor. Aber jetzt nicht mehr. Ich kann jetzt
viel mehr Rollen singen und liebe es. Mozarts berühmteste Tenorpartien zum
Beispiel sind sehr tief. Jetzt fühle ich mich damit nicht mehr unwohl. Ich
freue mich auf die Zukunft, weil ich weiß, dass ich als Künstler reicher werde.
Ich werde nicht mehr so viel Oper machen. Aber die Rollen, die ich mache,
werden neue sein.
Warum weniger Oper?
Weil ich mehr Zeit mit
meiner Familie in Wien verbringen möchte. Meine Kinder gehen zur Schule, da
will ich nicht mehr so viel unterwegs sein. Deswegen werde ich nur noch mit
bestimmten Opernhäusern zusammenarbeiten, mit Covent Garden, der Met, der Scala,
und den Rest mit Konzerten bestreiten. Das Gute an Konzerten ist: Du kannst
kommen und gleich wieder gehen.
Außerdem bringt so eine
Konzentration auf einen Ort mit sich, dass Sie die Rollen mit Zeit und Ruhe
erarbeiten können.
Ab 40 wird man alt, das kann
man nicht ändern. Das ist wie mit den Fußballspielern, die spielen bis Mitte
Ende 30. Bei uns Sängern ändert sich die Stimme. Das ist nicht weiter schlimm,
aber man muss damit intelligent umgehen. Manchmal verändert sie sich stark –
boom, plötzlich hast du eine andere Stimme. Manchmal verändert sie sich nur ein
kleines bisschen wie bei mir. Aber es bleibt ein Trauma, weil man plötzlich
merkt: Oh, ich hab das immer so und so gemacht, und plötzlich funktioniert das
nicht mehr. Wo packe ich jetzt diesen Klang hin? Manche, die dieses Alter
überschreiten, nehmen Rollen an, von denen sie nicht genau wissen, wie sie sie
singen können. Und hören schließlich ganz auf.
Webmaster: Julio Serrano Ruano
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http://www.morgenpost.de/kultur/article208680599/Ploetzlich-eine-andere-Stimme.html
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