Premieren
Wie ein blassroter Faden durchzieht die Stadt in all ihren
symbolischen, philosophischen, sozialen und künstlerischen Dimensionen
Spielzeit 2018/19. Metropolen treten mal als Metapher für Morbidität wie in
Korngolds Die tote Stadt auf, mal als grausamer Protagonist wie in der
Uraufführung von M – eine Stadt sucht einen Mörder von Moritz Eggert, mal ganz
konkret als Paris des 19. Jahrhunderts in La Bohème und mal eher im Hintergrund
als New York des 20. Jahrhunderts, dem Schaffensort von Leonard Bernstein, dessen
100. Geburtstag mit einem Festival rund um die Premiere von Candide gefeiert
wird.
Das Berlin der »wilden Zwanziger« war eine der Quellen für das
Operettenschaffen von Paul Abraham, der die Metropolenkultur in sein Werk
aufsaugte. Gleich zwei seiner Werke stehen mit Viktoria und ihr Husar und Roxy
und ihr Wunderteam neben der Wiederaufnahme der Erfolgsproduktion Ball im Savoy
neu auf dem Spielplan. Gleichzeitig ist Berlin der Ort, an dem die Komische
Oper Berlin steht, an dem sie nicht nur geographisch, sondern vor allem auch
künstlerisch verwurzelt und verankert ist. Das Haus versteht sich als Ort, an
dem nicht nur Werke wie Bernsteins West Side Story – ursprünglich angesiedelt
in New York – oder Die Perlen der Cleopatra von Oscar Straus für das Berlin von
heute neu gedeutet werden. Ein Theater, das nicht zuletzt durch Regielegenden
wie Harry Kupfer geprägt wurde, der 2019 nach mehr als 15 Jahren zurückkehrt,
um sich mit der Inszenierung von Händels Poros einen lange gehegten Traum zu
erfüllen.
Einstand Ainārs
Rubiķis und Repertoire
Mit der Neuproduktion Die tote Stadt und der Uraufführung M – Eine
Stadt sucht einen Mörder sowie den Wiederaufnahmen von Der Rosenkavalier, Die
Liebe zu drei Orangen,Cendrillonund Die Zauberflöte stellt sich der neue
Generalmusikdirektor Ainārs Rubiķis mit einem vielfältigen Programm im Bereich
Musiktheater vor. In den ersten drei Sinfoniekonzerten sowie dem
Neujahrskonzert präsentiert er sich dem Berliner Publikum auch als
Konzertdirigent und musiziert mit Solist*innen wie Fazıl Say,Martin
Grubinger,Daniel Lozakovich und Katharine Mehrling. Das musikalische Spektrum
reicht dabei von Ravel und Beethoven über Bruckner und Gustav Holst bis hin zu
John Corigliano und – zum 100. Geburtstag – Leonard Bernstein. In der zweiten
Hälfte der Konzertsaison begrüßt das Orchester der Komischen Oper Berlin Gäste
wie Kristiina Poska,Hermann Bäumer,Rudolf Buchbinder, Midori und Gabriela
Montero.
Nach längerer Pause gibt es ein Wiedersehen mit zwei gefeierten
Inszenierungen des ehemaligen Intendanten Andreas Homoki: Mit Prokofjews Die
Liebe zu drei Orangen (1998) kehrt die älteste sich noch im Repertoire
befindende Produktion des Hauses auf die Bühne zurück, und im Juni 2019 leitet
der neue Generalmusikdirektor Ainārs Rubiķis die Wiederaufnahme von Strauss’
Der Rosenkavalier. Nach kurzer Pause wieder auf dem Spielplan stehen die
Barrie-Kosky-Produktionen West Side Story,Der Jahrmarkt von Sorotschinzi und
Ball im Savoy sowie Cendrillon in der Inszenierung von Damiano Michieletto. Wie
auch in der laufenden Spielzeit sind unter anderem die Erfolgsproduktionen Die
Perlen der Cleopatra,Die Zauberflöte,Anatevka,My Fair Lady und Eine Frau, die
weiß, was sie will! zu erleben.
Festival Bernstein
100
23.–25. Nov 2018
Leonard Bernstein, Meister des US-amerikanischen Musiktheaters,
begnadeter Komponist und Dirigent zugleich, wäre 2018 hundert Jahre alt
geworden. Grund genug, ihn und sein Œuvre mit einem Festival zu feiern: Mit der
Premiere von Candide, mit Bernsteins 2. Sinfonie The Age of Anxiety, deren vom
türkischen Starpianisten Fazıl Say interpretierter Klavierpart das Werk eher zu
einem Solokonzert werden lässt, und mit dem Filmklassiker On the Waterfront
(Die Faust im Nacken), zu dem Bernstein die Filmmusik schrieb. Kammerkonzerte,
ein gemeinsam mit der American Academy veranstalteter Lunch Talk zu den
gesellschaftspolitischen Dimensionen von Bernsteins Werk und ein Dinner mit
Live-Musik, Tischansprachen von Wegbegleiter*innen und Verehrer*innen sowie den
Lieblingsgerichten des Maestros runden die dreitägige Geburtstagsparty ab.
Tango-Festival
1.-3. März 2019
Nach dem erfolgreichen Tango-Festival in der Saison 2O14/15 wird
der Tango in dieser Spielzeit erneut ein Wochenende lang die Bühne, den
Zuschauerraum und das Foyer der Komischen Oper Berlin erobern: 48 sinnliche
Stunden lang wird musiziert, gelauscht und selbstverständlich bis tief in die
Nacht hinein getanzt.
Berlin gilt als das Buenos Aires Europas. In kaum einer anderen
europäischen Stadt pulsiert die Tangoszene wie hier. Gemeinsam mit den Akteur*innen
dieser Szene, Tangoschulen und Veranstaltern feiern wir die Vielfalt dieses
einzigartigen Musik- und Tanzstils: Von einem Tangokonzert mit Gidon Kremer und
seiner berühmten Kremerata Baltica über zwei konzertante Aufführungen von Astor
Piazzollas Musik zu Ein Sommernachtstraum, bei der unter anderem Katharina
Thalbach als Sprecherin zu erleben sein wird, bis hin zu Kammer- und
Nachtkonzerten, von Tanzworkshops über Tanzcafés bis hin zu nächtlichen
Milongas, vom klassischen Tango Argentino bis hin zum modernen Tango Nuevo
werden die unterschiedlichsten Facetten des Tangos aufgefächert und ausgiebig
zelebriert.
Komische Oper
Festival
25.–30. Juni 2019
Beim Komische Oper Festival präsentiert das Haus an der
Behrenstraße zum Spielzeitabschluss an sechs aufeinanderfolgenden Tagen die
ganze Vielfalt der aktuellen Neuproduktionen – mit besonderem Rahmenprogramm
für Auge, Ohr, Geschmack und Intellekt. An jedem Abend erwarten das Publikum
rund um die Vorstellung Musik im Foyer, Begrüßungsdrinks, interessante Einführungsvorträge
vor und spannende Diskussionen mit mitwirkenden Künstler*innen nach jeder
Vorstellung. Seit 2008 lädt die Komische Oper Berlin Zuschauer*innen aus
Berlin, Deutschland und dem Ausland ein, die jüngsten Inszenierungen des Hauses
in dieser komprimierten, alle Sinne ansprechenden Festival-Form zu erleben oder
neu zu entdecken.
Informationen zum
Vorverkauf
Der offizielle Vorverkauf startet am 18. April! Sie möchten schon
früher buchen? Dann werden Sie jetzt OpernCard25-Inhaber*in oder Abonnent*in
und buchen exklusiv schon jetzt telefonisch unter (030) 47 99 74 00 oder direkt
an der Opernkasse, Unter den Linden 41, 10117 Berlin.
https://www.komische-oper-berlin.de/entdecken/spielzeit-2018-19/
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