Bode-Museum
Andreas Schlüter (1659/60 - 1714), schon von seinen Zeitgenossen als
"Michelangelo des Nordens" gepriesen, war ein Barockkünstler par
excellence. Wie sein italienischer Kollege war Schlüter nicht nur Bildhauer,
sondern zugleich Architekt und Gestalter von komplexen Raumdekorationen, mit
denen er der aufstrebenden Residenzstadt Berlin-Cölln um 1700 erstmals
europäischen Glanz verlieh.
Anlässlich Schlüters 300. Todesjahres widmet das Bode-Museum auf der
Museumsinsel diesem bedeutenden Künstler Berlins die erste umfassende
Ausstellung überhaupt, die durch internationale Leihgaben bereichert wird.
In opulenter Präsentation werden alle Aspekte von Andreas Schlüters
vielseitigen Schaffen vorgestellt. Insgesamt 230 Objekte - Skulpturen, Gemälde,
Graphik sowie Bauplastik und kunstgewerbliche Arbeiten - lassen das
barocke, inzwischen verloren gegangene Zentrum Berlins wiedererstehen.
Schlüters Werke treten dabei in einen spannungsvollen Dialog mit denen seiner
italienischen und französischen Vorbilder wie Gian Lorenzo Bernini oder
François Girardon.
Darüber hinaus besitzt die Ausstellung auch durch den Wiederaufbau des
nach Schlüters Plänen errichteten Berliner Schlosses besondere Aktualität.
Eine Schlossbauhütte vor Ort
Während der gesamten Ausstellungsdauer bietet Ihnen das
Bode-Museum einen besonderen anschaulichen Einblick in die Bildhauerkunst: Auf
der Ausbuchtung der Monbijou-Brücke, vis-à-vis des Museumseingangs, arbeitet ein
Bildhauer der Schlosswerkstatt am Fassadenschmuck des zukünftigen Schlosses.
Sie gewinnen damit einen lebendigen Eindruck von der anspruchsvollen Tätigkeit
dieses höchst künstlerischen Handwerks, das sich seit Schlüters Zeiten kaum
verändert hat.
Die Ausstellung in der Stadt
Besuchen Sie auch die einzelnen "Satelliten" der
Ausstellung und erleben Sie die noch erhaltenen Werke Andreas Schlüters an
ihrem ursprünglichen Standort:
In der Mitte Berlins beeindruckt Schlüters Fassadenschmuck
am Zeughaus
(Deutsches Historisches Museum) mit seinen schaurig "lebensnahen"
Köpfen der sterbenden Krieger.
Gegenüber der Museumsinsel finden Sie die Schlossbaustelle mit der
Musterfassade nach Schlüter. Den Fortschritt der Baustelle überblicken Sie am
besten von der Humboldt-Box.
Von dort gelangen Sie zum Dom wo die von Schlüter entworfenen
Sarkophage seines Auftraggebers König Friedrich I. und seiner Gemahlin Königin
Sophie Charlotte aufbewahrt werden.
Von barocker Pracht zeugen die Kanzel in der Marienkirche und Schlüters
eindrucksvolle Gruftpforte zum Männlich-Grabmal, das er seinem Freund, dem
Hofgoldschmied Daniel Männlich, und seiner Familie in der Nikolaikirche errichtet
hat.
Etwas abseits vom Zentrum, vor dem Charlottenburger Schloss,
steht heute das Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten, Schlüters Meisterwerk, das
einst auf der Langen Brücke stand, welche direkt auf den Schlossplatz mündete.
Eine weitere Attraktion bietet die Dependance des
Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin im Schloss Köpenick: Dort
wird die einzige im Original erhaltene Stuckdecke aus dem Berliner Schloss
gezeigt, welche vom Hofstuckator Giovanni Simonetti, einem engen Mitarbeiter
Andreas Schlüter, ausgeführt wurde.
http://www.smb.museum/ausstellungen/detail.html?exhibitionUid=1021&cHash=5f20a12cc45c6bbd0c39c4dd47aab173
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